Samstag, 3. Januar 2015

The next one? Jawohl! ... bitte sehr! Erst Aschenputtel ... Dann Prinzessin ...

Hallo meine lieben Leser und alle Interessierte,

gestern war es nun nach einer kleinen Verzögerung so weit! 
*Erst Aschenputtel ... Dann Prinzessin* ging in die finale Phase! Bereits in zwei Wochen wird das Buch nun überall zum Kauf angeboten werden!

Leseprobe gefällig?
280 Seiten, 10.90€, broschiert, ISBN 978-3-945311-06-6



Aus dem Vorwort:

Dies ist die Geschichte eines Lebens! Eines Lebens, wie es bestimmt vielfach in unserer heutigen Welt erlebt und gelebt wird. Das nun Geschilderte zu beweisen ist nicht an allen Stellen möglich. Der Versuch, dieses zu tun, herauszukommen aus der Opferrolle, das Geschehene als Realität, als gelebtes Leben anzunehmen, über das Vergangene, das Erlebte und Gelebte zu sprechen, ist ein großer wichtiger Schritt in die richtige Richtung.


Kinder sind Schutzbefohlene. Die kleinen Menschen haben keine Knautschzone und leider oft nicht die geringste Chance, sich ihren brutalen Eltern zu widersetzen.

Um nur einige Themen aus meinem Buch zu nennen:

-Münchausen-Stellvertreter-Syndrom-
-Sexueller Missbrauch-
-Psychische und physische Gewalt im Elternhaus-
-Doch auch um Freundschaft und die erste Liebe-


Auszüge aus: Der Beginn eines Lebens


Mein Name ist Ivonne Nielsen. Mein Geburtsmonat ist der Wonnemonat Mai. Im Jahr 1961 wurde ich in Schwelm, einem beschaulichen Ort im Ennepetal in Nordrhein-Westfalen, als einziges gemeinsames Kind von Gerhard und Renate Nielsen geboren. Meine Eltern lernten sich im Jahr 1960 auf einer Kirmes, einem Jahrmarkt, kennen. Dieses Buch ist ein repräsentativer Querschnitt durch die ersten fünfundzwanzig Jahre meines Lebens.
Wenn Sie Karussellfahrten mögen, heiße ich Sie herzlich willkommen. Steigen Sie ein in meine Karussellkabine. Meine Kabine fährt mal hoch, mal runter. Mal mit zunehmender, mal mit abnehmender Geschwindigkeit. Wenn Sie am Ende aussteigen, werden Sie eine Fahrt erlebt haben, an die Sie bestimmt noch lange zurückdenken werden. Eine Fahrt, die Sie hoffentlich zum Nachdenken anregt. Kommen Sie, trauen Sie sich, ich nehme Sie mit auf meine Karussellfahrt!


Mein Vater war vergeben. Er war in festen Händen, als er meine Mutter auf einem Stadtfest, einer Kirmes, in Wuppertal begegnete. Mit der künftigen Mutter seiner zu erwartenden ersten Tochter war Gerhard, so heißt mein Vater, seit einem knappen Jahr verlobt. Die beiden, seine derzeitige, schwangere Braut - nicht meine Mutter - und er, wollten noch vor der Geburt ihrer Knutschkugel heiraten. So war der ursprüngliche Plan. Es sollten vor der bald anstehenden Geburt meiner Halbschwester für diese Paarformation die Hochzeitsglocken laut läuten. Allerdings bevor meine Eltern von Amors Liebespfeilen getroffen wurden.

Mein Vater verliebte sich trotz seiner angehenden Vaterschaft, trotz seiner bevorstehenden Hochzeit auf dem kleinen Stadtfest prompt in meine Mutter. Sie sich vor lauter Entzücken bei seinem Anblick prompt auch in ihn. Seine schwangere Braut verließ mein Vater nach seinem „Blitzeinschlag“ zwei weitere Wochen später, nachdem er meiner Mutter liebestoll verfallen war.

Das Interesse an meiner Mutter, ihre Missachtung seines Beziehungsstatus und die Umstände, unter denen sich die beiden kennenlernten, raubten meinem Vater fast den Verstand. Die moralische Grenzüberschreitung übte einen exorbitanten Reiz auf ihn aus. 

Die beiden schwer Verliebten gingen ein Verhältnis ein und zogen umgehend nach seiner vollzogenen Trennung in eine gemeinsame Wohnung. Mein Vater machte meiner Mutter einen Heiratsantrag. Meine Mutter nahm ihn selbstverständlich liebestrunken an. Es kam, wie es kommen sollte. Mein Schicksal nahm seinen Lauf.
Der Kreislauf meiner Eltern war bis in die letzten Haarspitzen angereichert mit Endorphinen. Unter dem Einfluss ihrer überschäumenden Glückshormone hatten meine Eltern holterdiepolter!, nach einer nur dreimonatigen Probezeit geheiratet. Nahezu auf den Tag genau, ein Jahr vor meinem ersten Schrei auf Erden, unterschrieben beide zuversichtlich und überglücklich bei schönstem Frühlingswetter ihr Ehegelübde auf dem Standesamt in Wuppertal-Langerfeld.
Den Ehering, den mein Vater nach seiner Hochzeit mit meiner Mutter wie einen Schatz an seinem rechten Ringfinger trug, machte ihn für die verdrehte Damenwelt um ihn herum um ein Vielfaches interessanter. Für ihn war mit der Zurschaustellung seines Beziehungsstatus der zwanglose außereheliche Verkehrsweg frei. Frauen waren für ihn glasklar Stöckelwild! Mein Vater hatte schon damals ein großes Problem mit seinem Hosenschlitz. Er konnte und wollte diesen nicht geschlossen halten. 


Mein Vater erweckte in vielen Bekannten und Anverwandten den Eindruck, als wolle er so viel seines Genmaterials wie möglich auf Erden hinterlassen.

Das Treue-Gen trug mein Vater nicht in sich. Die notgeilen Weiber auf seiner Wegstrecke machten es ihm zu seinem großen Leidwesen viel zu leicht. Er konnte aus diesem triftigen Grund nicht mit einem Weibsbild glücklich sein. Er war jung und verantwortungslos. Er fühlte sich wie im Paradies, im Garten Eden. Überall auf seiner Wegstrecke lauerte eine andere zuckersüße Versuchung, eine weitere Eva auf ihn. Dies mit einem einzigen Ziel, seiner Verführung




Meine Mutter hatte während ihrer Schwangerschaft mit mir wiederholt, Tag um Tag, von einem blauäugigen blonden Jungen geträumt! Geliefert wurde trotz aller guten Wünsche, trotz aller wunderschönen Tag- und Nachtträume ein dunkelhaariges und - wie sich später, nach circa achteinhalb Monaten herausstellte - grünäugiges Mädchen. Was für ein großes Unglück!

Am 25. Mai 1961 um 16.35 Uhr erblickte ich das Licht meiner Welt. Ich war 2.850 Gramm leicht und 48 Zentimeter klein. Auf keinen Fall war ich zu spät nach dem errechneten Startschuss ins Leben eingetaucht. Vielmehr war ich Wochen zu früh dran.



Meine Mutter empfand mich bei genauerer Betrachtung als das hässlichste Baby aller Zeiten! Zerknautscht sah ich aus. Viele dunkle lange Haare hatte ich. Braun, viel zu braun war ich. Als ob ich im Mutterleib zu viel Sonne abbekommen hätte. Demzufolge sah ich bei meiner Ankunft aus, als ob ich von einer langen Schönwetterfront-Urlaubsreise zurückgekehrt sei. Natürlich war dies meiner Neugeborenengelbsucht geschuldet. Meine Leber arbeitete knapp nach meiner Geburt noch nicht auf vollen Touren. Meine Drüse brauchte noch Zeit, um meinen Überschuss des Gallenfarbstoffes Bilirubin in meinem Körper abzubauen. Ein paar Tage an der frischen Luft und unter dem Einfluss der Sonnenstrahlen würde dieses Phänomen, das nicht einzig bei mir auftrat, schnell verschwinden und vergessen lassen.

Ich hatte einen Background für ein Leben, wie es ärger nicht hätte kommen können.

Daran konnte entgegen der Naturbestimmung auch das bei meiner Mutter ausgestoßene Hormon Oxytocin nichts ändern. Das Kuschelhormon, das ihrem Kreislauf unter meiner Geburt in ausreichender Menge beigemengt wurde und sich wie ein Brummkreisel in ihrem Blut bewegte, hatte seine Wirkung gründlich verfehlt. Grundsätzlich hätte ich für meine Mutter das schönste Baby der Welt sein müssen. Selbst das hässlichste Baby wird im Reich der Säugetiere unter dem nach der Geburt verabreichten Hormoncocktail für seine Mutter bildschön. Von dieser Hormonausschüttung konnte sich keine Mutti befreien. Keine Mutti? Die Gefühle meiner Mutter mir gegenüber blieben auf einem Schockgefrierpunkt stehen. Meine Mutter schien immun gegen das Hormon. Nichtsdestotrotz hatte ich mit dem Wetter Glück. Es regnete nicht. Es war ein sonniger, für die Jahreszeit jedoch viel zu kalter Frühlingstag. Hatte die Kälte eine Signalwirkung? War diese Hundskälte eine Botschaft für meine weitere Vita?ita?
Ab den ersten Minuten meiner Ankunft waren meine Mutter und ich ohne die enge Bande der bedingungslosen Liebe, ohne die Bande der bedingungslosen Fürsorge, ohne die Bande des absoluten Verständnisses, ohne die Bande des Mutterinstinkts miteinander vom Schicksal verbunden. Das ganze Vorhaben Kind war für meine Mutter ein Fehlschlag, schlichtweg ein Desaster!

Es war von höchster Stelle nicht die beste Grundlage für eine nette, freundliche, harmonische, enge familiäre Affinität zwischen Mutter und Tochter geschaffen worden.

Irgendwer vom Pflegepersonal hatte meiner Mutter netterweise zwei Tage nach meiner Geburt, ganz im Vertrauen, ein bis dahin wohlbehütetes Geheimnis anvertraut. Hinter vorgehaltener Hand wurde ihr zugetragen, dass mein Vater nicht den dringlichen Wunsch in sich verspürt hatte, die Geburt seiner zweiten Tochter aktiv mitzuerleben. Dass mein Vater, statt meiner Mutter psychischen Beistand bei der Geburt ihres gemeinsamen Kindes zu leisten, statt die ganze Zeit vor der Tür des Geburtsraums, wie all die anderen werdenden Väter, auf die Ankunft seines Kullerkekses zu warten, doch tatsächlich die Dreistigkeit besessen hatte, in einem kleinen separaten, lauschigen Kabäuschen mit einer in meinem Geburtshaus beschäftigten Krankenschwester zu poppen. Sekunden nach dieser vertraulichen Information brach die vermeintlich heile Welt meiner Mutter wie ein Kartenhaus zusammen.

Meine frischgebackene Mutter war unglücklich und tief betrübt. Sie schien nach meiner Geburt den Babyblues zu haben. Obwohl ich, die Krönung ihrer großen Liebe, eine unkomplizierte Geburt war, kam die überschwängliche Freude, endlich Mutter sein zu dürfen, mit der meine Mutter fest gerechnet hatte, nicht in ihr auf. Es fühlte sich nichts richtig an!
 



 

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