Freitag, 15. August 2014

Schon mal was von Bitte und Danke gehört? Servicewüste Deutschland!

Guten Morgen meine lieben Leser und alle Interessierte,

am vergangenen Mittwoch habe ich mich doch tatsächlich erdreistet, ein Büro-Fachgeschäft ... Mc Paper, in einem Einkaufszentrum in Kiel, zum Erwerb diverser Büroartikel aufzusuchen. An der Kasse angekommen, wollte ich meine Ware  bezahlen. Der freundliche Verkäufer hinter der Kasse fragte mich nach dem Kaufvorgang, ob ich zum Transport meiner Güter eine Tüte benötigen würde. Naiv, wie ich war, beantwortete ich seine Frage mit einem - JA. Der Verkäufer seinerseits ignorierte meine Antwort und bediente eine weitere Kundin, die hinter mir an der Kasse stand, ab. Ich erinnerte den Verkäufer nett an mein Begehren und wiederholte mein Anliegen mit dem Ausspruch ... "Meine Tüte?" Oh ha, diese Frage hätte ich so nicht stellen dürfen. Was nun folgte, war eine Maßreglung seinerseits par excellence.
Wie ein Hurrikan bäumte sich der ohnehin schon sehr, sehr beleibte Verkäufer vor mir auf und holte zum verbalen Keulenschlag gegen mich aus:
"Was bilden Sie sich eigentlich ein. In Deutschland gibt es  Höflichkeitsregeln. Diese besagen: 
Bitte und Danke. Es würde Ihnen auch gut zu Gesicht stehen, wenn Sie sich an dieses Regelwerk halten würden. Wenn Sie also etwas von mir wollen, bitten Sie mich höflich. Auch wir Verkäufer haben ein Anrecht auf Höflichkeit."
Ich muss zugeben, für einen Augenblick war ich platt. Meine Freundin, in deren Begleitung ich diesen Einkauf getätigt hatte, fand auch keine Worte. Anzumerken ist vielleicht noch, dass der Laden durchaus gut besucht war. Ich war schirr begeistert, in diesem Shop nicht nur Büromaterialien käuflich erwerben zu dürfen, sondern, dass ich ganz nebenbei auch noch eine große Portion erzieherische Maßnahmen, kostenfrei und rhetorisch gut vorgetragen, gleich mitnehmen zu dürfen.  Meinen Dank über die erfolgten erzieherischen Maßnahmen des hoch motivierten Verkäufers der Fa. Mc Paper ließ ich dem Unternehmen schriftlich  zukommen.
http://www.schule.at/typo3temp/pics/B_1fec62dc00.png
Bildquelle: http://www.schule.at

Eine Abteilung des Managements dieser empfehlenswerten Kette antwortete mir nachfolgendes:

vielen Dank für Ihre Erlebnisschilderung. Leider waren wir bei der Situation vor Ort nicht dabei und wollen deshalb auch keine Stellung beziehen.

Unsere Filialen stehen aufgrund des bevorstehenden Schulanfanges und des damit verbundenen Kundenandrangs, schon etwas mehr unter Stress, als in „normalen“ Monaten.

Nach Rücksprache mit unserem Mitarbeiter, möchten wir Ihnen ausrichten, dass es Ihm die „Hochschaukelei“ bei solch einer Banalität sehr leid tut und wir uns freuen würden, wenn wir sie bald wieder von einem entspannten und freundlichen Umfeld in unserer Filiale überzeugen dürfen!

Mit freundlichen Grüßen


-Vertriebsleitung- 
 
Dem umsichtigen, kundenorientierten Management dieses Unternehmens sei Dank. Ein besseres Aushängeschild als so hoch motivierte Mitarbeiter für diese Büromaterialverkaufskette kann es gar nicht geben!  Was passiert in diesem Shop, wenn sinnbildlich die Hütte brennt? Fängt der Verkäufer sodann vor lauter Begeisterung an für den Shop zu brennen? Doch, Butter bei die Fische. Wie sagte das Management so nett:
. Hochschaukelei“ bei solch einer Banalität wir uns freuen würden, wenn wir sie bald wieder von einem entspannten und freundlichen Umfeld in unserer Filiale überzeugen dürfen! Jub. Wie sagt schon der Volksmund: Deutsche Sprache, schwer Sprache ... Liebe Mc Paper Kette, ihr seid wirklich kompetent und kundenorientiert. Ich werde in jedem Fall euer Kunde bleiben.

In diesem Sinne

Eure Bärbel

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